Fast 100'000 Fahrzeuge im Rückstand
Der Prüfrückstand bei den Fahrzeugen steigt kontinuierlich an. Ursachen sind unter anderem die beschränkten finanziellen Mittel sowie der Fachkräftemangel.
Das Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt muss sich im Bereich Fahrzeugprüfungen seit längerer Zeit nach der Decke strecken. Neben den beschränkten finanziellen Mitteln im Personalbereich sowie dem Fachkräftemangel bei den Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten tragen auch der überproportionale Anstieg des Fahrzeugbestands und die zunehmend älteren Fahrzeuge zu diesem Umstand bei.
Im Dezember 2016 betrug der Prüfrückstand rund 42'800 Fahrzeuge bzw. elf Prozent des Gesamtbestands. Verschiedene Massnahmen halfen mit, den Prüfrückstand zu verringern: Die Prüfzeiten wurden von 25 auf 20 Minuten reduziert, zusätzliche Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten angestellt, Prüfarbeiten an den TCS delegiert sowie das Reparaturbestätigungsverfahren durch berechtigte Betriebe eingeführt.
Per Ende Dezember 2023 ist ein Prüfrückstand von rund 99'000 Fahrzeugen bzw. 23 Prozent des Gesamtbestands zu verzeichnen. Dieser ist einerseits mit dem Corona-Lockdown sowie mit den Gesetzesänderungen im Bereich Führerprüfungen (Kategorien A, A1 und B) zu begründen. Andererseits korreliert der Bestand von Expertinnen und Experten nicht mehr mit dem zunehmenden Prüfaufwand, den ältere Fahrzeuge und der kontinuierliche Anstieg des Fahrzeugbestands verursachen.
Aufgrund der Erkenntnisse der letzten Jahre muss davon ausgegangen werden, dass jährlich rund 33 Prozent der in Verkehr stehenden Fahrzeuge geprüft werden müssen. Mit dem heutigen Personalbestand kann das Prüfvolumen nicht bewältigt werden – der Rückstand wird weiter ansteigen.