Soziale Teilhabe im Alter

Teil einer Gemeinschaft zu sein, ist für die Lebensqualität wesentlich. Doch viele ältere Menschen sind von Einsamkeit betroffen. Der Kanton St.Gallen engagiert sich dafür, dass Seniorinnen und Senioren aktiv am sozialen Leben teilhaben können.

Frauen und Männer werden so alt wie nie zuvor. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt kontinuierlich und liegt in der Schweiz bei über achtzig Jahren. Der Wunsch, so lange wie möglich selbständig zu Hause wohnen zu können, hat für ältere Menschen in der Schweiz eine hohe Priorität. Gleichzeitig fühlen sich viele ältere Menschen einsam, da die Teilnahme am sozialen Leben im Alter oft schwieriger wird.

In Beiträgen wie diesem im Regionalsender TVO macht das Amt für Gesundheitsvorsorge auf das Thema Einsamkeit im Alter aufmerksam.

In Beiträgen wie diesem im Regionalsender TVO macht das Amt für Gesundheitsvorsorge auf das Thema Einsamkeit im Alter aufmerksam.

Angebote zur Förderung der sozialen Teilhabe

Das Amt für Gesundheitsvorsorge unterstützt Angebote, die älteren Menschen helfen, aktiv zu bleiben. Insbesondere Möglichkeiten für Aktivitäten und Begegnung im nahen Wohnumfeld sind für ältere Menschen zentral, um Kontakte zu pflegen und sozial eingebunden zu sein.

Mit den kommunalen Netzwerken für Bewegung und Begegnung im Alter engagiert sich das Amt für Gesundheitsvorsorge seit Jahren für die Förderung sozialer Teilhabe älterer Menschen in den Gemeinden. Durch eine bessere Koordination aller beteiligten Akteure sowie das Einbeziehen der älteren Bevölkerung und ihrer Anliegen werden die entsprechenden Angebote in der Gemeinde gezielt optimiert.

Auch Angebote wie z.B. das Café Balance bieten eine gute Möglichkeit zur Teilhabe. Der Kurs verbessert einerseits die Gangsicherheit, wirkt gezielt dem Sturzrisiko entgegen und trägt zum Erhalt der Selbständigkeit bei. Andererseits bietet die anschliessende Kaffeerunde Gelegenheit, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Das Amt für Gesundheitsvorsorge unterstützt auch Vorträge oder Fortbildungen für Fachpersonen und Freiwillige, die mit älteren Menschen arbeiten. Themen sind dabei beispielsweise Einsamkeit und die Förderung von sozialer Teilhabe im Alter oder der Umgang mit Depression und Suizidalität im Alter.

Öffentliche Räume bewegungs- und begegnungsfreundlich gestalten

Auch der öffentliche Raum im Wohnumfeld hat Einfluss darauf, ob ältere Menschen trotz Einschränkungen weiterhin mobil sind und mit anderen in Kontakt kommen können. Gemeinsam mit Fussverkehr Schweiz bietet das Amt für Gesundheitsvorsorge deshalb interessierten Gemeinden Quartierbegehungen an. Im Zentrum steht die Idee, das Quartier als Bewegungs- und Begegnungszone zu verstehen und den Lebensraum für Seniorinnen und Senioren so zu gestalten, dass Begegnungen stattfinden und sie sich im öffentlichen Raum möglichst barrierefrei bewegen können.

Zur Quartierbegehung mit Seniorinnen und Senioren in der Pilotgemeinde Wil entstand ein kurzer Film. Dieser wird dazu genutzt, anderen interessierten Gemeinden das Angebot vorzustellen.

Wie bereits in den Vorjahren hat das Amt für Gesundheitsvorsorge in Zusammenarbeit mit St.Galler Gemeinden 2024 wieder Quartierbegehungen organisiert: Im Frühjahr 2024 fand ein Quartierstreifzug in Mörschwil statt, im Oktober die Begehung im Quartier Bruggen in St.Gallen.

Eine weitere Möglichkeit, den öffentlichen Raum auch für ältere Menschen attraktiv zu gestalten, ist ein Sitzbankkonzept. Das Amt für Gesundheitsvorsorge unterstützt die Gemeinden bei der Umsetzung. Gemeinsam mit Fussverkehr Schweiz wurde 2024 ein Sitzbankkonzept für die Gemeinde Lichtensteig erarbeitet.

Im Rahmen des kantonalen Aktionsprogramms, das von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt wird, kann das Engagement rund um die soziale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden. So wird es möglich, kostenlose Angebote gegen Einsamkeit wie mal reden bei der St.Galler Bevölkerung bekannt zu machen. Bewährte Projekte zur Förderung der sozialen Teilhabe im Alter wie Erzählcafés oder ZÄMEGOLAUFE werden ab 2025 auch im Kanton St.Gallen unterstützt.