Energieversorgung im Grenzraum
Die Alpen sind stark vom Klimawandel betroffen. Umso wichtiger ist ein gemeinsames Vorgehen. Die St.Galler Regierung setzt sich deshalb grenzüberschreitend für eine effiziente, sichere und saubere Energieversorgung ein.
Wasserstoff ist ein vielseitiger Energieträger, der zunehmend im Fokus steht, wenn es um die Bewältigung der globalen Energieherausforderungen geht. Im Rahmen des St.Gallen Hydrogen Summit diskutierten am 19. und 20. Juni 2024 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Forschung und Industrie aus der Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich Wasserstoff-Strategien, Projekte und Lösungsansätze.
Dabei standen die Versorgungssicherheit, die Nutzung von Wasserstoff für die Industrie sowie die Mobilität im Alpen- und Bodenseeraum im Fokus. Formuliert wurden auch Erwartungen und Anliegen an eine künftige Wasserstoffstrategie der Schweiz.
Es gibt europäische Bestrebungen, das Wasserstoffnetz auszubauen, und es besteht ein grosses Interesse der Nachbarländer der Schweiz, sich zu Infrastrukturthemen auszutauschen. Die Regierung möchte deshalb die Weichen stellen, damit die Schweiz und insbesondere der Kanton St.Gallen an das europäische Netz von Pipelines angeschlossen wird und die künftige Energieversorgung sichergestellt ist.
Mit der Fachkonferenz setzte der Kanton St.Gallen sein Engagement im Bereich Wasserstoff fort. Die Konferenz knüpfte an das Thema der Präsidentschaft des Kantons St.Gallen im Jahr 2023 in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) an. Dort setzte sich der Kanton für die grenzübergreifende Planung der Wasserstoffversorgung und -logistik im Alpenraum ein.

Die Energiewende erhöht den Bedarf, bei der Energieversorgung stärker grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Beim Netzausbau oder bei Stromspeichern für Solar und Windkraft ergeben sich besonders in den Alpen Synergien. Diese bringen Vorteile für die Wirtschaftlichkeit und die Versorgungssicherheit. Der Kanton St.Gallen hatte deshalb für die Arge Alp einen Bericht in Auftrag gegeben, um konkrete gemeinsame Handlungsfelder im Alpenraum zu identifizieren.
Auf Grundlage dieses Berichts verabschiedeten die Regierungschefs der Arge Alp im Rahmen der 55. Regierungschefkonferenz ein Programm für die nächsten fünf Jahre. Innovationsprojekte sollen umgesetzt, grenzüberschreitende Netzwerke geschaffen sowie die jeweiligen nationalen Hauptstädte für die Bedürfnisse der Grenzregionen sensibilisiert werden.
Der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) gehören zehn Länder, Provinzen, Regionen und Kantone der Staaten Österreich, Deutschland, Italien und Schweiz an. Die Mitglieder aus der Schweiz sind die Kantone St.Gallen, Tessin und Graubünden; aus Deutschland das Bundesland Bayern; aus Österreich die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg; aus Italien die autonomen Provinzen Trient und Südtirol und die Region Lombardei. Seit ihrer Gründung 1972 steht die Arge Alp für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wenn es um Anliegen des Alpenraums geht.