PFAS in Gewässern und Böden

Das Bau- und Umweltdepartement untersucht gezielt Gewässer und Böden auf PFAS. So können Hotspots identifiziert und gezielte Massnahmen ergriffen werden. Mensch und Umwelt werden so nachhaltig geschützt.

PFAS stehen seit Jahren im Fokus von Gewässeruntersuchungen im Kanton St.Gallen. Um die Belastungssituation genauer zu erfassen, hat das Amt für Wasser und Energie in den letzten Jahren Schwerpunktuntersuchungen durchgeführt. Diese erstreckten sich auf Fliessgewässer, Seen, Grundwasser, Wildfische sowie Zu- und Abläufe von Abwasserreinigungsanlagen.

Gewässer und Kläranlagen

Im Grundwasser wurden PFAS nur in sehr niedrigen Konzentrationen nachgewiesen, die weit unter den vorgeschlagenen EU-Grenzwerten liegen – eine erfreuliche Nachricht. Allerdings sind in Fliessgewässern die Konzentrationen verschiedener PFAS-Verbindungen teils deutlich erhöht, was in der Nahrungskette zu gesundheitlichen Schäden bei Tieren führen kann.

Auch von kommerziell genutzten Fischarten aus dem Bodensee, Walensee und Zürichsee-Obersee wurden Proben untersucht. Mit wenigen Ausnahmen lagen die PFAS-Konzentrationen der Fischfilets deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Die Kläranlagenabläufe im Kanton St.Gallen wurden ebenfalls vertieft untersucht. Messungen zeigten erhöhte Konzentrationen bei bis zu einem Viertel der Kläranlagen an. Den Ursachen wird nachgegangen.

Bodenuntersuchungen

Bodenprofil während einer PFAS-Beprobung
Bodenprofil während einer PFAS-Beprobung

In drei Messkampagnen untersuchte das Amt für Umwelt das Vorkommen von PFAS in Böden im Gebiet der Eggersrieter Höhe. Die Gesamtergebnisse wurden im Jahr 2024 in einem Abschlussbericht zusammengestellt und kommuniziert.

Die Ergebnisse zeigen eine Belastung in der obersten Bodenschicht auf, die deutlich über der Hintergrundbelastung liegt. Landwirtschaftliche Flächen im Gebiet sind zudem stärker betroffen als der Waldboden. Die Konzentrationen sind so hoch, dass die Schadstoffe durch Tiere während dem Weiden und durch Tränkwasser in nachweislichen Mengen aufgenommen werden.

Tiefe der Probenahme in cm

Damit Landwirtschaftsbetriebe mit erhöhten PFAS-Werten in ihren Produkten (Milch, Fleisch, Eier) geeignete Anpassungsmassnahmen umsetzen können, wurde ein Beprobungskonzept zur Bestimmung der lokalen PFAS-Belastung im Boden erstellt. Das Amt für Umwelt nimmt auf Wunsch betroffener Betriebe entsprechende Untersuchungen des Bodens vor. Die Ergebnisse werden den Betroffenen zur Verfügung gestellt und mit Erläuterungen in Kontext gestellt. Insgesamt wurden im Rahmen des Konzepts bis Jahresende 71 Flächen beprobt. Davon weisen viele erhöhte bis hohe Belastungen auf, einzelne Proben liegen jedoch auch im Bereich der Hintergrundbelastung.

Was sind PFAS?

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, abgekürzt PFAS, sind schwer abbaubare Chemikalien. Sie werden seit Jahrzehnten industriell genutzt, zum Beispiel in wasserabweisenden Regenjacken, teflonbeschichteten Bratpfannen oder Löschschaum. Diese Chemikalien gelangen in die Umwelt und können in der Nahrungskette sowie im Menschen nachgewiesen werden. Für den Menschen stellen sie ein mögliches gesundheitliches Risiko dar.

PFAS im Kanton St.Gallen

Der Kanton informiert regelmässig über aktuelle Daten und Massnahmen im Bereich PFAS auf der Themenwebseite www.sg.ch/pfas.