Fördergelder des Kantons St.Gallen – was sie auslösen
Jeder Förderfranken des Kantons St.Gallen löst ein Mehrfaches an Globalbeiträgen aus und führt zu Mehrinvestitionen im Gebäudebereich. Fördermassnahmen im Bereich «Haustechnik» finden weiterhin hohe Nachfrage.
Das St.Galler Energiekonzept 2021–2030 gibt die Energie- und Klimaziele des Kantons St.Gallen vor. Neben verbindlichen Anforderungen an Neubauten und beim Heizungsersatz leistet das kantonale Förderungsprogramm einen wichtigen Beitrag zur Zielerreichung. Die Fördergelder setzen einen Anreiz, Gebäudemodernisierungen vermehrt und in höherer Qualität zu realisieren. Auch der Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Heizsystemen wird vermehrt und schneller vollzogen, was die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter reduziert.
Die Fördergelder decken jedoch nicht die gesamten Investitionskosten ab. In Abbildung G1 sind die Gesamtinvestitionen und deren Zusammensetzung aufgezeigt. Hier wird ersichtlich, dass der Grossteil der Fördermittel Globalbeiträge des Bundes sind. Sie stammen aus der CO2-Abgabe auf fossilen Brennstoffen. Der kantonale Anteil an den Fördermitteln ist deutlich tiefer und liegt im betrachteten Zeitraum zwischen 18 und 26 Prozent. Somit lässt sich sagen, dass pro kantonalem Förderfranken mindestens drei Franken Globalbeitrag in den Kanton St.Gallen geflossen sind. Dies hat nochmals vier bis fünf Franken an Investitionen in den Gebäudepark ausgelöst.
G1 Aufteilung der Gesamtinvestitionen Energie
Die Förderungsmassnahmen lassen sich in unterschiedliche Massnahmenbereiche zusammenfassen. In Abbildung G2 können zwei komplementäre Entwicklungen beobachtet werden. Zum einen nehmen die Anteile der Bereiche «Wärmedämmung» (Ersatz von Einzelbauteilen) und «Systemsanierungen» (Sanierungen in umfangreichen Etappen) ab. Zum anderen nehmen die Anteile der Bereiche «Zentrale Wärmeversorgung» (Fernwärmenetze) und «Haustechnik» zu. Der Grossteil der Fördergelder fliesst in die Bereiche «Systemsanierungen» und «Zentrale Wärmeversorgung». Beide Anteile zusammen liegen für den gesamten Zeitraum bei über 50 Prozent.
Die Anzahl der genehmigten Gesuche hat sich zwischen 2017 und 2021 fast verdreifacht, von gut 1'100 auf über 3'200 Gesuche im 2021. Allein im Bereich «Haustechnik» wurden im Jahr 2021 1'245 Gesuche zugesichert. Dies widerspiegelt auch die grosse Nachfrage nach dem Ersatz von fossilen durch erneuerbare Heizungen.