Grundwasserstände nachhaltig erholt?
Nach dem Jahrhundertsommer 2003 konnten sich die Grundwasserstände über mehrere Jahre erholen. 2015, 2018, 2022 und 2023 waren Jahre, in denen Trockenheit in der Ostschweiz aufgetreten ist. 2024 war ein niederschlagsreiches Jahr mit wechselhaftem Wetter und hohen Lufttemperaturen.
Das Messen und Dokumentieren der Grundwasserstände und -temperaturen ist essenziell, um das langfristige Verhalten des Grundwassers zu verstehen und den Umgang damit nachhaltig zu gestalten.
Bei der Auswertung von Grundwasserständen muss grundlegend unterschieden werden, ob das Grundwasser nur durch Niederschlag, durch einen grossen Fluss oder andere Quellen gespiesen wird. Grundwasser kann je nach Bodenbeschaffenheit und Geologie stark verzögert auf Umwelteinflüsse reagieren. Die ergiebigsten Grundwasservorkommen im Kanton St.Gallen befinden sich im Rheintal. Die Höhe der Grundwasserstände dort sind vom Alpenrhein abhängig und haben sich im Jahr 2024 positiv entwickelt. Wiederkehrende Hochwasser in den Jahren 2020 und 2021 sowie 2023 und 2024 haben gezeigt, dass sich die Grundwasserstände trotz kurzen Trockenphasen stabil entwickeln.

Textalternative zum Bild: Grundwasserstände, Baschär, Vilters-Wangs - neues Fenster
Bei Grundwasservorkommen, welche hauptsächlich durch Niederschlag gespiesen werden, werden typischerweise stärkere Schwankungen aufgezeichnet. Bei kleinen Grundwasservorkommen stellt die Grundwassernutzung einen grossen Einflussfaktor dar, welcher die natürliche Entwicklung beeinflussen kann. In Gossau SG befindet sich ein stark genutzter und niederschlagsbeeinflusster Grundwasserleiter. Dort überwiegen die Defizite bei der Grundwasserneubildung trotz niederschlagsreichen Jahren wie 2021 und 2024. Für eine nachhaltige Erholung benötigt es andauernde hohe Grundwasserneubildungsraten durch beispielsweise kontinuierliche Niederschläge.

Wie haben sich die Grundwasserstände während den letzten Jahren entwickelt?
Trockene Perioden können bei der Grundwasserneubildung durch niederschlagsreiche Phasen kompensiert werden. Die grossen Grundwasservorkommen im Kanton erholen sich regelmässig, wohingegen kleine Grundwasservorkommen von stärkeren Schwankungen betroffen sind und keine klare Tendenz vorliegt.