Untenstehend wird über den Stand von zwei laufenden E-Government-Projekten berichtet.
Der Neustart von E-Voting ist mit der eidgenössischen Volksabstimmung am 18. Juni 2023 gelungen. Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sowie Stimmberechtigte aus den Pilotgemeinden können seither ihre Stimme elektronisch abgeben.
E-Voting ist ein gemeinsames Projekt von Bund und Kantonen. Nach dem Abbruch der Versuche im Jahr 2019 wurde der Versuchsbetrieb gemeinsam neu ausgerichtet. Der Kanton St.Gallen war als einer von drei Pilotkantonen massgeblich an dieser Neuausrichtung beteiligt. Gemeinsam gelang dem Bund, den Kantonen und der Schweizerischen Post bei den eidgenössischen Volksabstimmungen am 18. Juni 2023 der erfolgreiche Neustart: Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sowie Stimmberechtigte aus den Pilotgemeinden Goldach, Kirchberg, Rapperswil-Jona, Vilters-Wangs und Widnau konnten ihre Stimme elektronisch abgeben.
Am 22. Oktober 2023 war das neue E-Voting-System im Rahmen des Versuchsbetriebs der elektronischen Stimmabgabe mit der vollständigen Verifizierbarkeit erstmals bei Wahlen im Einsatz. Die Staatskanzlei St.Gallen ist mit der Premiere des neuen Systems bei Wahlen sehr zufrieden. Das System wurde aktiv genutzt, die Prozesse haben funktioniert und die Sicherheit war jederzeit gewährleistet. Weiterhin steht nun die konsequente und kontinuierliche Verbesserung des E-Voting-Systems im Vordergrund. Um diesen Verbesserungsprozess und die Sicherheit von E-Voting unter Berücksichtigung der neuesten technologischen Entwicklungen sicherzustellen und gegebenenfalls zu reagieren, führen Bund und Kantone einen gemeinsamen Massnahmenkatalog. Wenn E-Voting auch bei den kantonalen Wahlen im Frühjahr 2024 erfolgreich eingesetzt werden kann, sieht der Kanton St.Gallen eine schrittweise Ausbreitung von E-Voting auf weitere Gemeinden im Kanton vor.
Der Service Datenmanagement Einwohnende (DME) legt einen weiteren Grundstein für das strategische Ziel, alle Prozesse und Abläufe in den Bevölkerungsdiensten des Kantons und der St.Galler Gemeinden zu digitalisieren. Einheitliche Prozesse stellen sicher, dass alle Amtsstellen und Fachbereiche unter Einhaltung des Datenschutzes dieselben Daten verwenden. Die übergeordnete Steuerung durch eGovernment St.Gallen digital. ermöglicht es, verbindliche Standards und Lösungen für Gemeinden und Kanton festzulegen. Langfristiges Ziel ist es, das gesamte Datenmanagement sowie sämtliche Prozesse und Abläufe für Bevölkerungsdienste zu digitalisieren: Bürger und Bürgerinnen sollen in Zukunft ihre Daten online einsehen und alle Services auch online tätigen können.
Abraxas Informatik AG mit Hauptsitz in St.Gallen hat die Weiterentwicklung der Software Loganto Einwohner eingestellt, die bei fast allen Gemeinden im Kanton St.Gallen im Einsatz war. Abraxas hat den Zuschlag für die neue Einwohnerlösung erhalten: Gemeinsam mit eGovernment St.Gallen digital. wird das IT-Unternehmen die neue Software innosolvcity von Innosolv AG (betrieben durch Abraxas) konzipieren, bereitstellen, betreiben und weiterentwickeln. Die webbasierte Standardapplikation für das Datenmanagement Einwohnende löst die bestehende Applikation Loganto ab und wird bis Mitte 2025 bei allen Gemeinden des Kantons St.Gallen als neue Einwohnerlösung eingeführt. Bei der Umsetzung des strategischen eGov-Services vereinheitlichen die Verantwortlichen die Prozesse in der Fachapplikation.
Im Jahr 2023 startete das Umsetzungsprojekt für die neue Einwohnerlösung. In der Konzeptphase wurde der Kantonsstandard definiert, umgesetzt und vom Fachteam sowie den drei Pilotgemeinden verifiziert. Erfahrungen aus der Pilotphase fliessen für die Rollout-Phase, die Anfang Jahr 2024 startete, laufend in den Kantonsstandard ein. Die drei Pilotgemeinden sind seit November 2023 produktiv. Die ersten acht Gemeinden sind als Teilnehmende für die Rollout-Phase definiert, die Kick-off-Veranstaltung der ersten Gruppe fand statt und die Erstgespräche mit den Gemeinden zur Anforderungsaufnahme wurden geführt. Es ist geplant, den Service Datenmanagement Einwohnende bei allen acht Gemeinden der ersten Gruppe bis Ende April 2024 aufzuschalten.