Umfahrung Wattwil erreicht Entlastungsziel

Die Umfahrung Wattwil (2. Etappe) wirkt wie gewünscht. Das zeigt die Wirkungskontrolle vom kantonalen Tiefbauamt. Der Verkehr in Wattwil ist dank der Umfahrung um die Hälfte zurückgegangen. Damit ist das Ziel der Regierung erfüllt.

Ziel der Umfahrung

Mit der Umfahrungsstrasse Wattwil (2. Etappe) soll das Verkehrsaufkommen im Ortszentrum um etwa die Hälfte verringert werden. Dieses Ziel setzte die Regierung in der Botschaft von 2009.

Um zu prüfen, ob dieses Ziel erreicht werden konnte, führte das kantonale Tiefbauamt eine Wirkungskontrolle durch. Dafür untersuchte das Amt die Verkehrsentwicklung im Ortszentrum. Zudem analysierte das Amt auch, ob durch die attraktivere Route in der Region Wattwil Mehrverkehr entstanden ist.

Umfahrung Wattwil 1. und 2. Etappe
Umfahrung Wattwil 1. und 2. Etappe

Entlastung des Ortzentrums

Basierend auf Daten der permanenten Verkehrszählstellen des Kantons wurde untersucht, wie sich die Verkehrsbelastung des Ortszentrums Wattwil durch die Inbetriebnahme der 2. Etappe verändert hat.

In der Botschaft des Regierungsrats zur 2. Etappe wurde im Ortszentrum eine Verkehrsentlastung von ca. 50% prognostiziert. Die Ergebnisse der Analyse bestätigen diese Prognosen.

Entwicklung der Verkehrszahlen in Wattwil und Verlagerung auf die Umfahrungsstrassen
Entwicklung der Verkehrszahlen in Wattwil und Verlagerung auf die Umfahrungsstrassen

Im Ortszentrum an der Zählstelle Ebnaterstrasse konnte eine Entlastung von 54 % nachgewiesen werden. Etwas weiter nördlich und südlich zeichnen die Zählstellen Wilerstrasse und Wis eine Entlastung von 42 % und 44 % auf. Diese Zahlen zeigen, dass sich der Verkehr vom Ortszentrum auf die Umfahrung verlagert hat. Dort wurde eine entsprechende Verkehrszunahme festgestellt.

Fazit

Insgesamt erfüllt die Umfahrung Wattwil das Ziel, die Verkehrsbelastung im Ortszentrum Wattwil um die Hälfte zu verringern.

Kein Mehrverkehr durch die Umfahrung

Ebenfalls untersuchte das Tiefbauamt, ob die 2. Etappe aufgrund der erhöhten Attraktivität in Nord-Süd-Richtung zu Mehrverkehr im Raum Wattwil geführt hat.

Wegen des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums nimmt der Verkehr schweizweit 1 - 2% pro Jahr zu. Dies gilt auch für die Region Toggenburg. Die Verkehrsbelastung im Toggenburg entwickelte sich in den letzten rund 10 Jahren folgendermassen.

Zählstelle Bazenheid Umfahrung

+1.4% pro Jahr

Zählstelle Lichtensteig Umfahrung:

+1.8% pro Jahr

Zählstelle Ebnat-Kappel Horben

+0.3% pro Jahr

Zählstellen in Raum Wattwil und die beiden untersuchten Querschnitte
Zählstellen in Raum Wattwil und die beiden untersuchten Querschnitte

Um die Verkehrsmenge vor und mit der 2. Etappe auf der Nord-Süd-Achse zu vergleichen, summierte das Tiefbauamt an zwei Querschnitten die Verkehrsbelastung auf der Umfahrung, sowie auf der Ortsdurchfahrt auf. Bei den beiden Querschnitten im Raum Wattwil wurden zwischen 2019 und 2023 folgende Wachstumsraten ermittelt.

Querschnitt Zentrum

+0.7% pro Jahr

Querschnitt Süd

+0.9% pro Jahr

Die Wachstumsraten der untersuchten Querschnitte im Raum Wattwil liegen nicht höher als in der Region Toggenburg. Daher kann davon ausgegangen werden, dass durch die Umfahrung kein zusätzlicher Verkehr entstanden ist.

Fazit

Die 2. Etappe der Umfahrung Wattwil hat die Lücke im Umfahrungsnetz des Toggenburg geschlossen und die Nord-Süd-Route damit attraktiver gemacht. Dies hat aber nicht zu Mehrverkehr im Raum Wattwil geführt.